Statistisch werden bei der Hälfte aller Autofahrten Wege bis zu 5 km zurückgelegt, bei einem Viertel sogar nur 2 km. Eine gesunde und sparsame Alternative sind hier zu-Fuß-Gehen und Radfahren. Auch die Nutzung der Angebote von Bus und Bahn helfen, Geld, Stress und Abgase zu sparen. Sofern ein Umsteigen auf umweltfreundlichere Alternativen nicht umsetzbar ist, sollte der verbleibende Kfz-Verkehr möglichst verträglich und emissionsarm abgewickelt werden.
Kraftstoffsparen beginnt bereits beim Autokauf. Entscheidungskriterien sollten ein geringer Kraftstoffverbrauch und geringer CO2-Ausstoß sein.
Der Kraftstoffverbrauch und die Feinstaubemissionen können zusätzlich durch eine effiziente Fahrweise sowie bewusste kleinere Maßnahmen reduziert werden.
Alternative Kraftstoffe
Es gibt zahlreiche alternative Kraftstoffe, die umweltfreundlicher sind und zum Teil auch deutliche Kosteneinsparungen gegenüber Benzin und Diesel bringen.
Biokraftstoffe
Biokraftstoffe sind Kraftstoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie z.B. Raps, Sonnenblumen, Zuckerrüben, Weizen, Mais oder Gräsern gewonnen werden. Sie können im Wesentlichen wie fossile Kraftstoffe in konventionellen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden. Unter die Bezeichnung Biokraftstoffe fallen Biodiesel, Pflanzenöl, Superethanol und Biogas. Die direkten Emissionen bei der Verbrennung von Biokraftstoffen werden als null angesehen: Bei der Verbrennung wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie die Pflanze während des Wachstums der Atmosphäre durch Photosynthese entzogen hat. Ist die Menge des aufgenommenen CO2 gleich der später freigesetzten CO2-Menge, befindet sich das System im Gleichgewicht. Betrachtet man aber auch die „indirekten“ Emissionen, die bei den Vorarbeiten und der Produktion der Biokraftstoffe entstehen – etwa bei der Bearbeitung der Böden und beim Transport der Biomasse – ändert sich die Bilanz. Wichtig ist daher, dass für die gesamte Produktionskette von Biokraftstoffen inkl. ihrer Ausgangsrohstoffe darauf geachtet wird, möglichst wenig Umweltbelastungen und Treibhausgase zu verursachen. Ein weiterer Nachteil sind Nutzungskonkurrenzen mit Nahrungsmitteln oder Aufforstungen. Teilweise werden sogenannte e-fuels auch aus Reststoffen industrieller Prozesse oder gebrauchten Speiseölen und –fetten hergestellt. Diese Kraftstoffe sind eine Alternative, um die Treibhausgasemissionen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor stark zu senken.
Erdgas
Erdgasfahrzeuge verursachen bis zu 25 % weniger CO2 als mit Benzin betriebene. Mit reinem Bio-Erdgas sinkt der CO2-Ausstoß sogar um bis zu 97 %. Im Vergleich zu Diesel entstehen rund 95 % weniger Stickoxide. Feinstaub wird nahezu gar nicht emittiert. Erdgas ist ein fossiler Energieträger. Das ungiftige und geruchlose Gasgemisch besteht zu etwa 97% aus Methan. Der hohe Methan-Anteil bringt mit sich, dass Erdgas von allen fossilen Energieträgern den geringsten Kohlenstoffgehalt und den höchsten Wasserstoffgehalt aufweist. Der hohe Wasserstoffanteil bewirkt, dass Erdgas bei der Verbrennung nicht nur besonders hohe Energien freisetzt, sondern sich auch im Vergleich mit Erdöl als umweltfreundlichere Energieform erweist. Bei Erdgasfahrzeugen wird zwischen monovalentem und bivalentem Antrieb unterschieden. Monovalente Fahrzeuge haben nur einen Tank für Erdgas und verfügen über keinen Not-Benzintank. Dadurch kann der Motor für die Verbrennung von Erdgas optimiert werden. Dies führt zu einem erheblich geringeren Kraftstoffverbrauch und zu geringeren Schadstoffemissionen gegenüber konventionellen Benzin- und Dieselmotoren. Bivalente Fahrzeuge verfügen sowohl über einen Erdgastank als auch einen Benzintank. Der Motor ist dabei nicht für den Betrieb mit Erdgas optimiert. Allerdings erhöhen sich die Reichweiten aufgrund des Benzintanks maßgeblich. Neben den zahlreichen serienmäßigen Erdgasfahrzeugen kann nahezu jedes Benzinauto auf Erdgasantrieb umgerüstet werden. Durch die hohen Standards haben alle serienmäßigen Erdgasfahrzeuge freie Fahrt in den Umweltzonen. Sie erfüllen sowohl die Euro-5-Normen, die seit 2011 noch niedrigere Grenzwerte für Stickoxide und Rußpartikel festlegt. Als auch die Euro-6-Norm, die seit 2015 vor allem für Dieselfahrzeuge eine Herausforderung darstellt.
Erdastankstellen
Dank eines ausgereiften Systems mit genormten Zapf- und Füllstutzen ist der Tankvorgang sicher und einfach. Er dauert genauso lang wie beim Benzin- oder Dieseltanken. Besonders angenehm ist, dass beim Erdgastanken keine giftigen Dämpfe entweichen können. Gegenwärtig stehen rund 900 Erdgastankstellen zur Verfügung – 85 % davon bereits als öffentliche Marken-Tankstellen. Derzeit sind die nächsten Erdgastankstellen in Beitigheim-Bissingen, Ludwigsburg und Waiblingen.