Fairtrade Town – Steuerungsgruppe für Freiberg a.N. gegründet
Fairtrade-Towns ist eine Kampagne der Fairtrade Initiative, die das bekannte Fairtrade-Siegel vergibt. Um das speziell für Kommunen entworfene Fairtrade Town Siegel können sich Kommunen bewerben, die gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene fördern, indem sie eine erfolgreiche Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft anregen, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machen. Um das Siegel zu erhalten muss eine Kommune bestimmte Kriterien erfüllen, zu denen auch die Gründung einer ehrenamtlichen Steuerungsgruppe gehört, welche dann die Umsetzung der weiteren Kriterien verfolgt. Wichtigste Kriterien sind dabei, die Einbindung von Handel, Gewerbe, Gastronomie und öffentlichen Einrichtungen, die sich verpflichten auf die Verwendung von nachhaltigen und fair gehandelten Produkten zu achten.
In der letzten Woche nahmen 21 Interessierte die Einladung der Freiberger Stadtverwaltung wahr, sich allgemein über das Thema Fairtrade und die Kampagne Fairtrade Towns zu informieren und die Gründung einer ehrenamtlichen Freiberger Steuerungsgruppe zu planen. Fachbereichsleiter Bernhard Joos freute sich über die gute Resonanz und das rege Interesse der Teilnehmer an dem Thema. Als Einstieg in die Materie informierte der ehrenamtliche Vertreter der Fairtrade Agendagruppe Ludwigsburg Herbert Babel, über die Ziele der Aktion Fairtrade Towns. Ludwigsburg hat das Fairtrade Town Siegel bereits seit 2011. Ein kurzer Filmbeitrag zum Thema Fairtrade, der aktuell zur Information der Bürger im Ludwigsburger Bürgerbüro gezeigt wird, ergänzte diese Einführung und diente gleichzeitig als Praxisbeispiel, wie in Ludwigsburg das Thema in die Öffentlichkeit bringt. Anschließend tauschten sich die Teilnehmer untereinander darüber aus, welche Motivationen und Erwartungen sie mit einem Engagement für die Förderung des fairen Handels in Freiberg verbinden. Elf der Teilnehmer bekundeten ihr verbindliches Interesse, an einer Steuerungsgruppe in Freiberg mitzuwirken. Die Gruppe soll ehrenamtlich und eigenständig agieren, um zum Beispiel die Verbraucher über den fairen Handel zu informieren oder Orientierungshilfen zu geben, wo faire Produkte angeboten werden. Ziel der Arbeit soll es schließlich auch sein, den Handel, die Gastronomie und die Großverbraucher möglichst dazu zu gewinnen, vermehrt fair gehandelte Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen, um so die notwendigen Kriterien für den Erhalt des Fairtrade Town Siegels erfüllen zu können. Auch öffentliche, staatliche oder kirchliche Einrichtungen sollen dazu bewegt werden, bei Anschaffungen oder bei der Vergabe von Aufträgen soziale und ökologische Kriterien zu beachten.
Geplant ist nun, dass sich die Teilnehmer nach der Sommerpause wieder zur ersten Arbeitssitzung der Steuerungsgruppe treffen, um die Umsetzung der Kriterien in Freiberg auf den Weg zu bringen und das Fairtrade Town Siegel für Freiberg zu realisieren und den fairen Handel in Freiberg nachhaltig zu fördern. Die Stadt Freiberg wird die weitgehend selbständig arbeitende Gruppe unterstützen, indem zum Beispiel Räumlichkeiten oder Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt werden. Auch ein Ansprechpartner steht als Kontaktperson zur Stadtverwaltung für die Projektgruppe zur Verfügung. Die Stadt wird im Austausch mit der Gruppe auch selbst gezielte Maßnahmen zur Förderung des fairen Handels in ihrem Wirkungskreis anstreben. Möglichkeiten gibt es dabei viele, vor allem bei der Beschaffung von fair gehandelten Produkten, die nicht regional produziert werden. Im Einzelnen müssen solche Maßnahmen dann mit dem Gemeinderat abgestimmt werden.
Ansprechpartner bei der Stadt Freiberg: Gernot Pflugfelder, Telefon: 278-133, E-Mail: g.pflugfelder@freiberg-an.de