Stadt Freiberg am Neckar

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Seit 50 Jahren bilden Freiberg und Pleidelsheim eine Verwaltungsgemeinschaft

Vor genau 50 Jahren, am 4. April 1974, unterzeichneten der damalige Bürgermeister von Pleidelsheim Eberhard Siegle und der Freiberger Bürgermeister Herbert Schlagenhauf die öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft, die zum 1. Januar 1975 in Kraft trat. Freiberg und Pleidelsheim waren damals die ersten beiden Gemeinden des Landkreises Ludwigburg, die die Konsequenz aus der Verwaltungsreform gezogen und auf freiwilliger Grundlage den notwendigen Vertrag über die Verwaltungsgemeinschaft ausgehandelt hatten. Allerdings, so betonte damals Bürgermeister Siegle, habe sich Pleidelsheim nicht wirklich freiwillig dem Reformzwang gebeugt. „Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe“, zitierte Siegle damals aus dem Werk Friedrich Schillers, im Hinblick auf die von der Landesregierung in der Zielplanung geforderten Verwaltungsgemeinschaft, in der er offenbar vor allem eine Beschneidung des Selbstbestimmungsrecht der Kommune sah.


Mit der Bildung der Verwaltungsgemeinschaft, in der Freiberg die sogenannte „erfüllende“ Gemeinde ist, war ab diesem Zeitpunkt Freiberg für die Erledigung und Erfüllung verschiedener Aufgaben für die Gemeinde Pleidelsheim zuständig. Dazu gehört in erster Linie die Bauleitplanung, für die ein gemeinsamer Flächennutzungsplan aufgestellt und ein Gemeinsamer Ausschuss aus Vertretern des Pleidelsheimer und des Freiberger Gemeinderates gebildet wurde, der über die gemeinsam zu treffenden Entscheidungen zu beraten hat. Außerdem wurde Freiberg sogenannte Untere Baubehörde, sodass die Pleidelsheimer ihre Baugenehmigungen nicht mehr beim Landratsamt, sondern in Freiberg einholen können, was auch schon Bürgermeister Siegle damals als Vorteil für die Pleidelsheimer Bürger wertete.


Die Vorbehalte gegenüber der Reform sind heute schon lange vergessen. Die Verwaltungsgemeinschaft zwischen Pleidelsheim und Freiberg hat sich längst als sinnvolles Instrument zur Steigerung von Effizienz und zur Bildung von Synergieeffekten bewährt. „Aufgaben zu bündeln und gemeinsame Ressourcen zu nutzen, stärkt gerade die Leistungsfähigkeit kleinerer Kommunen und ermöglicht wirtschaftlicheres Handeln, von dem die Bürgerinnen und Bürger profitieren“, beschreibt Ralf Trettner die Vorteile der Verwaltungsgemeinschaft. Bürgermeister Dirk Schaible sieht das genauso. Interkommunale Zusammenarbeit ist zu einem unverzichtbaren Mittel geworden, die Kommunen zu entlasten, damit sie die Daseinsvorsorge bei gleichbleibender Qualität und akzeptablen Preisen sichern können“, erklärt er. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Aufgaben der Kommunen ständig vielfältiger, komplexer und angesichts zunehmender Krisen immer herausfordernder werden, werde die Bündelung von Energien, Ressourcen und Knowhow immer wichtiger, ist sich Schaible sicher. In vielen Bereichen habe sie sich bereits gut bewährt, auch über die Aufgaben hinaus, die in der Verwaltungsgemeinschaft Freiberg/Pleidelsheim definiert sind. So unterstützen sich beispielsweise die Feuerwehren in den umliegenden Nachbargemeinden gegenseitig bei Einsätzen. Auch bei Bildungsangeboten wird auf Synergien gesetzt, denn viele auswärtige Schülerinnen und Schüler, auch aus Pleidelsheim, besuchen die Freiberger Oscar-Paret-Schule, deren Neubau die betreffenden Gemeinden anteilig mitfinanzierten. Auch die Jugendmusikschule Mosaik, die gemeinsam von Freiberg und Pleidelsheim getragen und finanziert wird, ist ein Paradebeispiel für gelungene interkommunale Zusammenarbeit, von der die Bürgerinnen und Bürger beider Nachbarkommunen profitieren.

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