Der Literaturkreis findet jeweils montags statt und wird von Gabriele Pennekamp (Lehrerin für Deutsch und Kunst) geleitet. Eintrittskarten zu 6 Euro gibt es an der Abendkasse.
Neue Uhrzeit: Ab 2026 startet der Literaturkreis bereits um 19.00 Uhr!
Folgende Romane werden in diesem Zyklus besprochen:
- 26. Januar 2026: „Nachtfrauen“ von Maja Haderlap.
- 23. Februar 2026: „Die Unschärfe der Welt“ von Iris Wolff.
- 23. März 2026: „Heimsuchung“ von Jenny Erpenbeck.
- 20. April 2026: „Maman“ von Sylvie Schenk.
- 18. Mai 2026: „Eine gemeinsame Sache“ von Anne Tyler.
- 29. Juni 2026: „Aus und davon“ von Anna Katharina Hahn.
Familiengeschichten im Laufe der Generationen
Jeder Mensch kennt das Verlangen, sich mit der eigenen Herkunft und Vergangenheit vertraut zu machen. Es ist eine persönliche Suche nach Antworten, was die eigene Prägung ausgelöst hat. Ob alte Geheimnisse, ungesagte Wahrheiten oder die Weitergabe von Werten und Wunden – Familien prägen uns über Generationen hinweg. Man erinnert sich zwar an das, was man als Kind oder Jugendlicher selbst erlebt hat oder welche Erzählungen in der Familie immer wieder zum Besten gegeben wurden. Aber wenn man ehrliche Antworten auf diese Fragen finden will, ist es oft mehr ein Herantasten an das, was wirklich war, denn die, die man gerne fragen würde, sind leider nicht mehr unter uns. Und immer deutlicher wird, dass der Unterschied zwischen dem Wenigen, an das wir uns wirklich erinnern und dem Vielen, was im Laufe der Jahre an Erzählungen weitergelebt hat, immer größer wird.
Genau das beschreibt den Inhalt der Romane dieser Reihe, die interessanterweise nur von Autorinnen verfasst wurden. Sie setzen sich allesamt mit diesen Fragen auseinander, erkunden das Geflecht familiärer Beziehungen, Traditionslinien und Brüche über die Zeit hinweg, um den Wurzeln ihrer Herkunft nachzuspüren, auch um zu verstehen, was sie oder das Verhältnis z.B. zu ihrer Mutter, ihrem Vater oder der restlichen Familie geprägt hat und auch über das, was verlorengeht. Teilweise schildern sie sehr persönliche Erfahrungen, um der Wahrheit näherzukommen, die Fragen nach Zugehörigkeit, Schuld und Vergebung ebenso wie die Suche nach einem Platz im eigenen familiären Gefüge. Ihre Romane basieren auf Recherchen, persönlichen Erinnerungen, Erzählungen oder Befragungen der eigenen Verwandtschaft. Diese wenigen Fakten haben sie zusammengetragen und die Leerstellen oft mit Erfindungen und ihren Gedanken gefüllt.
In fast allen Romanen geht es um ganze Generationenschicksale und der Erzählung über das Weiterwirken von Geschichte im Privaten, denn nebenbei erfährt man viel über die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts.