Stadt Freiberg am Neckar

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Allgemeine Informationen zur Nahwärme

Die meisten Häuser in Deutschland werden mit einer Zentralheizung beheizt. Das bedeutet ein Wärmeerzeuger, oft ein Gas- oder Ölkessel, erwärmt das Wasser, das im Heizkreislauf durch die Heizkörper zirkuliert. Dieses gibt einen Teil der Wärme an die Umgebungsluft ab und heizt so den Raum. Pellet- und Wärmepumpenheizungen funktionieren nach demselben Prinzip. Bei der Nahwärme wird das heiße Wasser direkt über ein Rohrleitungsnetz geliefert, ähnlich wie das Leitungswasser. Anstelle eines eigenen Wärmeerzeugers wird nur noch eine Übergabestation benötigt. Diese hat für ein Einfamilienhaus etwa die Größe eines Sicherungskastens.  An dieser wird die Wärme aus dem Nahwärmenetz an den eigenen Heizkreislauf „übergeben“. Das Haus hat weiter einen getrennten Heizwasserkreislauf.

Das Wärmenetz

Ein Wärmenetz ist ein Netz von Rohrleitungen, durch das heißes Wasser geleitet wird und so Wärmeenergie bereitstellt. Das Wasser wird durch zentrale Wärmeerzeuger erhitzt und mittels Pumpen durch die Leitungen gepumpt. Beim Abnehmer/Kunden kommt heißes Wasser an, das mittels Wärmetauscher das Heizwasser vor Ort erhitzt. Die nicht abgenommene Wärmeenergie fließt im Anschluss wieder zurück zur Heizzentrale. Mittels Wärmemengenzähler wird sichergestellt, dass nur tatsächlich abgenommene Wärme abgerechnet wird.

Der Unterschied zwischen Nah- und Fernwärme

Es gibt für Nah- und Fernwärme keine festen Definitionen, sie beschreiben aber dasselbe Prinzip der Wärmeversorgung. Der Unterschied liegt lediglich in der Distanz der zentralen Wärmeerzeuger zu den Wärmeabnehmern. In Freiberg wird wegen der vergleichbar kurzen Distanzen meist von Nahwärme gesprochen.

Nahwärmeerzeugung in Freiberg

Aktuell wird die Freiberger Nahwärme überwiegend aus Erdgas erzeugt. Dazu wird in Blockheizkraftwerken (BHKWs) Erdgas verbrannt und mittels Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme erzeugt. Der Gemeinderat hat im Juli 2023 beschlossen, die Nahwärmeerzeugung in Freiberg um- und auszubauen. Die Wärmeerzeugung wird auf elektrisch betriebene Großwärmepumpen umgestellt, die dem Nachlauf des Klärwerks Wärme entziehen. Damit wird der zukünftige Wärmemix zu voraussichtlich 80%-90% aus erneuerbarer Wärme bestehen. Geplant ist die Umstellung bis Ende 2026 abzuschließen.

Anschluss privater Haushalte

Historisch gewachsen sind Nahwärmenetze in Freiberg um kommunale Gebäude, die den Großteil der Wärme abnehmen. Aber auch private Gebäude können an die Nahwärme angeschlossen werden. Der im Juli 2023 beschlossene Ausbau der Wärmeerzeugung sieht eine Reservekapazität von ca. 25% vor, die für den Anschluss weiterer privater Haushalte zur Verfügung steht.

Voraussetzung ist eine Nahwärmeleitung

Grundvoraussetzung für den Anschluss an ein Nahwärmenetz ist eine Nahwärmeleitung. Diese wird in der Straße verlegt und besteht, wie in den meisten Häusern, aus einem Vor- und einem Rücklauf. Liegt in der Straße eine Nahwärmeleitung, kann das Gebäude bei ausreichend Reserven an die Nahwärme angeschlossen werden. Dazu werden von der Grundstücksgrenze bis in den Heizkeller Leitungen verlegt.  

Alte Heizkörper weiter nutzen

Einer der Vorteile eines Nahwärmeanschlusses ist, dass die alten Heizkörper weiter genutzt werden können. Die Installation neuer Heizkörper senkt zwar in der Regel den Energiebedarf, ist aber nicht zwingend erforderlich. Auch eine Fußbodenheizung ist nicht notwendig.

Warmwassererzeugung

Wird in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung warmes Wasser (zum Duschen, Kochen, etc.) mittels Durchlauferhitzern erzeugt, müssen Sie daran nichts ändern. Bei einer zentralen Warmwasserbereitung wird das warme Wasser durch einen zweiten Wärmetauscher(Frischwasserstation) in oder neben der Übergabestation bereitgestellt. Der Gefahr einer Legionellenbildung wird durch die durchgehende Trennung des frischen Trinkwassers von dem Wasser im Nahwärmenetz und dem Heizwasserkreislauf vorgebeugt.

 

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