Stadt Freiberg am Neckar

Seitenbereiche

Seiteninhalt

Umfassendes Sparpaket verabschiedet

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

vor rund zwei Monaten haben wir in einer gemeinsamen Stellungnahme auf die angespannte Haushaltslage in Freiberg aufmerksam gemacht und kündigten an, dass die Verwaltung gemeinsam mit dem Gemeinderat ein umfassendes Sparpaket schnüren wird. Das ist nun gelungen.
Die Erstellung dieses Pakets war ein Spagat zwischen notwendigen Einsparungen und der Verantwortung gegenüber dem gesellschaftlichen Leben und der Weiterentwicklung unserer Stadt. Das bei den über 40 Maßnahmen weitgehend Einigkeit herrscht, ist keine Selbstverständlichkeit. Umso mehr danken wir dem Gemeinderat, der Verwaltung und insbesondere dem Fachbereich Finanzen für die konstruktive Zusammenarbeit. 

Freiberg am Neckar, 02.12.2025

Jan Hambach        Stefan Kegreiß
Bürgermeister       Erster Beigeordneter 

Die Rede von Bürgermeister Jan Hambach zum Haushalt und zur Einbringung des Konsolidierungspakets zusammengefasst:
"Die Haushaltslage vieler Städte und Gemeinden bleibt eine Herausforderung. Wie fast alle Kommunen in Baden-Württemberg können wir unseren Ergebnishaushalt derzeit nicht ausgleichen. Nach einem Defizit im laufenden Jahr rechnen wir auch 2026 mit einem deutlichen Minus. Durch interne Maßnahmen konnten wir das erwartete Defizit bereits um 3 Millionen Euro senken. Gemeinsam mit dem Gemeinderat haben wir darüber hinaus ein weiteres Konsolidierungspaket erarbeitet, das die laufenden Kosten in den kommenden Jahren um zusätzlich 1 Million Euro reduziert.  
Klar ist: Wir müssen auch in den kommenden Jahren Zurückhaltung bei den laufenden Ausgaben üben, um weiterhin in unsere Infrastruktur und die Zukunft Freibergs investieren zu können. Wir stoppen bewusst nicht alle Projekte – denn wir wollen langfristig tragfähige Strukturen sichern und die Stadt für kommende Generationen gut aufstellen.
Zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, der für uns ebenfalls handlungsleitend war, gehören Einrichtungen wie Stadtbad, Stadtbücherei, Jugendmusikschule, Vereine oder das Bürgerfest. Alle leisten teils schmerzhafte Beiträge zur Konsolidierung, aber wir halten an ihnen fest, weil sie Gemeinsinn fördern und Angebote für alle schaffen – auch für Menschen, die sich privat keine entsprechenden Möglichkeiten leisten können.
Die Einsparungen werden spürbar sein und alle Bereiche betreffen – von Kinderbetreuung über Gewerbe bis hin zur Infrastruktur. Gleichzeitig wollen wir die Herausforderungen auch als Chance zur Neupriorisierung verstehen. Reine Schwarzmalerei hilft nicht weiter; vielmehr braucht es Verantwortungsbereitschaft und die Bereitschaft, eigene Ansprüche zu hinterfragen – jede und jeder für sich ganz persönlich und in Verwaltung, Politik sowie Gesellschaft.
Freiberg hat drei wichtige Voraussetzungen, um gut durch diese Phase zu kommen:

  1. Wir sind leistungsfähig und wir liefern. Bei der Gründelbachschule, der neuen Bauhofhalle, den OPS-Sportanlagen, den Parkplätzen für die Feuerwehr oder der Verbindung unserer Nahwärmenetze. Gleichzeitig treiben wir Themen wie Jugend- und Kitabeirat, Spielplatzkonzept, Kitastrategie, Ganztagskonzept  und vieles mehr voran.
  2. Wir haben einen klaren Plan.
    Zu Beginn der Legislatur haben wir die wichtigsten Projekte priorisiert und arbeiten an Themen, die mittel- und langfristig Einnahmen sichern wie unser Neubaugebiet Heutingsheim Süd, das Stadtzentrum, weitere Gewerbeflächen oder die geplante Freiflächen-PV-Anlage an der Autobahn.
  3. Es gibt erste Signale von Bund und Land, etwa beim Bürokratieabbau, vereinfachtem Planungsrecht, zusätzlichen Förderungen oder dem Sondervermögen. Das sind aber nur Schritte – eine verlässliche, auskömmliche Grundfinanzierung kommunaler Aufgaben fehlt weiterhin. Aus eigener Kraft werden wir keine ausgeglichenen Haushalte schaffen können.

Auch der Abbau bürokratischer Hemmnisse geht noch nicht in einem Tempo voran, das den Ernst der Lage erkennen lässt. Hier braucht es grundlegendere Veränderungen.
Ein zentrales Problem bleibt: Einzelinteressen, Anspruchshaltungen und fehlende Risikobereitschaft bremsen Veränderungen aus. Bürokratieabbau bedeutet genau das zu reduzieren und Verantwortung zu übernehmen. Mit unserem Freiberger Konsolidierungspaket 2026 machen wir vor Ort einen wichtigen Schritt, sind aber nicht am Ende des Weges angekommen. Parallel treiben wir stadtintern die Digitalisierung und eine Kultur der Nutzung von Ermessensspielräumen voran.
Mein Appell:
Nutzen wir die Chance zur Veränderung. Definieren wir ein langfristig tragfähiges Maß an städtischer Verantwortung. Stärken wir das Gemeinwohl und übernehmen Verantwortung. Gelingt uns das, entsteht neuer Gemeinsinn – und die Fähigkeit, unsere Zukunft selbstbestimmt zu gestalten."
 
Den Haushaltsplan, die komplette Rede von Bürgermeister Jan Hambach sowie weitere Informationen zum Konsolidierungspaket finden Sie weiter unten im Artikel.

Haushaltsplan Entwurf 2026

 

 

 

 

 

Weitere Informationen